Nun ist endlich das dritte und somit das erste Album mit Sänger Erik Grönwall (Swedish Idol Gewinner) raus, der 2010 Kenny Leckremo ersetzt hatte. Im Vorfeld beließ ich es bei einer Hörprobe des Songs "Falling Down", welcher Anfang dieser Woche schon auf einem großen Videoportal hochgeladen war. Dieser beeindruckte mich so sehr, dass ich dann dem gestrigen Tag doch schon ein wenig entgegen fieberte. Seit gestern habe ich das Album gute 15 Mal gehört:
Das Album beginnt mit dem Song "Breaking the Silence" der direkt eine Menge Schwung am Anfang bringt. Ordentlich produzierte Gitarren und ein Refrain, der sich direkt ins Ohr setzt. Hier wird direkt deutlich, dass Erik Grönwall ein mehr als würdiger Ersatz für Kenny ist. Ich persönlich vermisse auf dem Album die Stimme von Kenny Leckremo nicht, weil ich einfach keinen großen Unterschied zwischen den beiden erkenne. Nach dem starken Anfang folgt dann "Living On The Run", der bereits als Single vor einigen Wochen gedownloadet werden konnte. Ein kurzes Intro und dann schlagen markante Keyboard-Klänge in bester 80er-Manier ein. Der Refrain, der bereits der zweite hervorragende Ohrwurm der Platte ist, auch wenn es mit dem nächsten Song "Falling Down" wohl den Refrain des Albums gibt. Dieser fängt mit einem schönen Thema der Leadgitarre an, welches sich durch das ganze Lied zieht. Meine Güte, was ein Ohrwurm und was eine Wucht hinter dem Refrain. Für mich das Highlight (was nicht heißt, dass man damit schon alles gehört hat) auf dem neuen Output der Schweden ! Mindestens genauso Ohrwurm-tauglich wie "We're Gonna Make It To The End" und "1000 Miles" auf den Vorgängeralben. Ein für nahezu perfekter Song im AOR-Bereich. Darauf folgt mit "The One And Only" eine melodische Ballade und H.E.A.Ts beste bisher, die an der Stelle sehr gut aufgehoben ist. Besonders gegen Ende wird das große gesangliche Talent Grönwalls nochmal deutlich. Danach wird es mit "Better Off Alone" wieder ein wenig schneller. Ein solider Song bei dem mir die Verse besonders gefallen. Als ich den Anfang des Refrains das erste Mal hörte dachte ich für kurze Zeit, dass dieser von der Melodieführung nicht so gut wird, aber der rettet sich am Ende dann noch ganz gut. Mit "In and Out of Trouble" folgen dann mit dem Saxophon am Anfang ungewohnte Töne für H.E.A.T. Dieses passt aber gut zum Song und bietet eine schöne Abwechselung. Ein solider Song, der aber bisher nicht großartig raussticht. Der Höhepunkt des Songs ist für mich das Saxophon-Solo bisher. Der siebte Song "Need Her" kommt mir irgendwie bekannt vor. Ich weiß aber momentan noch nicht, an welchen Song er mich erinnert. Vielleicht ist es auch einfach der 80iger Sound der einen (eigentlich das ganze Album lang) in den Bann reißt. Mit "Heartbreaker" wird's dann wieder ein wenig härter. Außerdem hat man mit diesem Song einen weiteren fantastischen Ohrwurm. Darauf folgt "It's All About Tonight", der definitiv härteste Song der Platte. Er beginnt mit einem bluesigen Gitarrenriff, danach ein ebenfalls bluesgespickter, aber härterer Riff. An der Stelle wird's mal Zeit die Gitarrenarbeit auf dem Album zu loben. Man findet sehr frischklingende und melodische Gitarrensoli. Gitarren, wie sie perfekt auf ein solches Album passen. Nach dem zweiten Refrain des Liedes kommt ein kleiner Drumsolo-Abschnitt, wenn man es denn überhaupt so nennen will. Zumindest kommt er unerwartet und überrascht positiv, womit der Zweck auf jeden Fall erfüllt ist. Dieser bluesige Sound zieht sich durch alle Verse, lediglich im Refrain wird dann darauf verzichtet und es wird noch ein Tacken melodischer. Der letzte Song des Albums "Downtown" wird von Keyboard-Klängen dominiert, Gitarren sind abgesehen vom Gitarrensolo eher wenig zu hören. Für mich leider der schwächste Song auf "Address the Nation", weil er zu sehr vor sich hin plätschert. Ich kann da keine klare Linie erkennen. Aber da ich glücklicherweise das Album seit gestern Mittag auf Dauerschleife höre folgt nach dem Song ja schon wieder der klasse Opener "Breaking the Silence".
Zusammenfassend würde ich sagen, dass "Address the Nation" ein fantastisches Melodic Hard Rock/AOR-Album geworden ist bei dem ein Ohrwurm auf den anderen folgt. Mit Erik Grönwall hat man einen hervorragenden Sänger für eine großartige Band gefunden, der man mit so super, noch handgemachter Musik eine Menge Erfolg wünscht. Ich hoffe nun erstmal, dass man die Band hierzulande dieses Jahr live erleben kann. Anfang 2009, als Support von Edguy, fand ich sie live schon klasse und denke, dass sie sich diesbezüglich positiv weiterentwickelt haben. Wie in der Überschrift bereits geschrieben: "ein großer Anwärter auf das Album des Jahres" ! Da werde ich aber noch das Debüt von Unisonic und die neue Scheibe von Europe abwarten müssen um dies bestätigen zu können.
EDIT:
Leider finder man zurzeit "nur" die Ballade bei Youtube: