Quelle Tagesschau:
"Batman"-Premiere endet in Blutbad
Es sollte ein Happening werden und endete als Blutbad: Bei der Premiere des neuen "Batman"-Films hat ein Mann in einem Kino bei Denver um sich geschossen und mindestens zwölf Menschen getötet. Dutzende Filmbesucher wurden verletzt. Die Polizei nahm den mutmaßlichen Täter fest.
Von Sabrina Fritz, SWR-Hörfunkstudio Washington
Es war kurz nach Mitternacht Ortszeit. Im Kino von Aurora im Bundesstaat Colorado wurde die "Batman"-Premiere "The dark knight rises" gezeigt. Viele Besucher hatten sich mit einem schwarzen Umhang verkleidet, wie der berühmte Fledermausmann. Darunter waren viele Jugendliche.
Plötzlich wurde der Filmtitel "Der schwarze Ritter kommt" für Hunderte von Kinobesuchern zur grausamen Realität. Aus den Berichten der Augenzeugen und Polizei ergibt sich folgendes Bild: Während des Films betrat ein Mann durch einen der Nebeneingänge den Kinosaal. Auch er war mit einem schwarzen Mantel verkleidet. Außerdem trug er eine Gasmaske und schoss in die Menge.
Augenzeugen berichten, was sie gesehen haben: "Wir dachten erst, das sind spezielle Soundeffekte, aber dann hörten wir jemand schreien: 'Da schießt jemand, Menschen werden erschossen', und dann sahen wir ein junges Paar, das schwer blutete."
Außerdem soll der Amokläufer Tränengas oder Pfefferspray in die Menge geworfen haben. Der Rauch verursachte zusätzliche Panik. Die Männer und Frauen versuchten durch die Notausgänge zu flüchten. Der Todesschütze ging dann eine weitere Treppe hinauf und schoss wahllos auf Kinobesucher.
Die Polizei korrigierte die Zahl der Toten inzwischen auf zwölf. 38 Verletzte sind im Krankenhaus, darunter mehrere Kinder. Das jüngste ist sechs Jahre alt. Sie haben Schussverletzungen. Einige Verletzte seien noch in kritischem Zustand, erklärten die Behörden.
Schwer bewaffneter Täter
Der 24-jährige Tatverdächtige ist inzwischen in Haft. Er war bewaffnet wie für einen Kampfeinsatz. Der Mann trug eine schusssichere Weste. Nach Angaben der Polizei soll er vier Pistolen und ein Gewehr dabei gehabt haben und die Tränengasbombe. Die Polizei geht von einem Einzeltäter aus.
Hinweise auf die möglichen Motive des Mannes gibt es noch nicht. Eine Sondereinheit der Polizei ist inzwischen in sein Appartement eingedrungen und sucht nach Hinweisen.
Präsident Obama reagierte inzwischen auf die Tat. "Michelle und ich sind geschockt und tief betrübt über die Tat", erklärte er. "Wenn wir Momente der Dunkelheit und der Herausforderung erleben, müssen wir wie eine amerikanische Familie zusammenstehen", so der Präsident.