ZitatStatus Quo Ruppige Rocklegenden mit Zwölftaktern
Status Quo sorgten bei ihrem Konzert in der Rhein-Sieg-Halle für Stimmung. Neben den Songs vom neuen Album „Quid pro Quo“ spielten die Rocklegenden auch die alten Hits. Es gab aber auch einen kleinen Wermutstropfen. Status Quo
Siegburg - Wer anständig Luftgitarre spielen will, kommt an Rick Parfitt und Francis Rossi einfach nicht vorbei: Die beiden Rocklegenden verstehen sich meisterlich darauf, auf ihre abgeschrabbelten Telecasters einzuprügeln, bevorzugt in breitbeiniger Grundhaltung auf- und abwippend, gerne auch Schulter an Schulter mit dem Kumpel.
„Rockin´ all over the world“ ist einer der größten Hits der 1967 gegründeten Status Quo, und so war es eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis sie nach Siegburg kommen würden. Gut, Rossi musste dazu 62 Jahre, Parfitt 63 Jahre alt werden.
Schmeichelhaft indes für die Kreisstadt: Der Tourneeplan erwähnt sie in einem Zug mit London und Paris.
Typisches Blues-Schema
„Niemand schlägt einen Zwölf-takter so wie wir“, sagen die beiden von sich, denn das Gerüst der meisten Songs ist das typische Blues-Schema, das bei ihnen allerdings zum Rock gerät. Ihre gewaltigen Marshall-Verstärker drehten sie von Beginn an und für gut eineinhalb Stunden mächtig auf, verstärkt von Matt Letley (Drums), John „Rhino“ Edwards (Bass) und Andy Bown (Keyboards, Gitarre). Gerade die Songs ihres neuen Albums „Quid pro Quo“ spielten sie ausgesprochen hart, hin und wieder unterbrochen von ihren poppigen Nummern wie „In the army now“, „What you´re proposing“ oder „Whatever you want“.
Der typische Grundrhythmus und das hohe Tempo der Stücke sind aber bei allem Spaß an den Hits auch ein Manko der Show: Ein dramatischer Bogen, den andere Bands durch ruhige Passagen oder die eine oder andere Ballade schaffen, fehlt bei den ruppig durchknüppelnden Briten. Entsprechend ließen Aufmerksamkeit und Begeisterung des Publikums in der bei weitem nicht ausverkauften Halle über lange Passagen nach. Da half auch die üppige Lichtschau nicht wirklich.
Mit den US-Amerikanern The Hooters gab es für Status Quo eine mehr als respektable Vorgruppe: Mit „Johnny B“, „Satellite“ oder „All you Zombies“ schafften es The Hooters bereits in den 80ern in die Charts. In Siegburg wirkte die Mischung aus erdigem, gitarrenlastigem und stellenweise bombastischem Rock mit vielen Folk-Einsprengseln dennoch frisch und keinesfalls angestaubt.
Life is too short to drive boring cars. Defender! If it`s not in your blood, you will never understand!
Auch aus der örtlichen Presse (General Anzeiger, 4.11.2011)
Status Quo rocken Siegburg
Andy Bown sitzt entspannt im Band-Tourbus. Der 65-jährige Keyboarder der Boogie-Rock-Legende Status Quo macht nicht den Anschein, als würde er von Lampenfieber geplagt. Im Backstage-Bereich der Siegburger Rhein-Sieg-Halle herrscht geschäftiges Treiben. Die Hooters, die für Status Quo den Abend eröffnen werden, stehen für einen Soundcheck auf der Bühne.
Bown ist die Ruhe selbst. Er gibt Interviews, um "Unfinished Business", seine erste Soloplatte seit 30 Jahren, zu bewerben. Quo-Gitarrist und Sänger Rick Parfitt schneit herein, murmelt ein "Hi" zu Andy Bown, schaut sich um und verschwindet wieder. In drei Stunden ist es so weit. Bown, Parfitt, Francis Rossi (Gitarre, Gesang), John Edwards (Bass) und Matt Letley werden kräftig abrocken. So wie an 120 Abenden im Jahr.
Die Hooters nur als Vorgruppe von Status Quo zu bezeichnen, wäre sträflich. Schließlich schaut auch die US-amerikanische Band, die sich 1980 in Philadelphia gründete, auf eine erfolgreiche Karriere zurück. Sicher, die Zeiten der großen Hits wie "Johnny B.", "500 Miles", "Day By Day" und "All You Zombies" liegen bereits länger zurück. Aber die Gründungsmitglieder Eric Bazilian (Gitarre, Gesang), Rob Hyman (Keyboard, Gesang) und David Uosikkinen (Schlagzeug) hauchten zusammen mit dem Bassisten Fran Smith Junior (seit 1988 dabei) und dem Gitarristen John Lilley (seit 1983 in der Band) in Siegburg den alten Stücken so viel Leben ein, dass es eine wahre Pracht war.
Nach einer Umbaupause war es Zeit für eine Band, die seit 45 Jahren nur einem Credo folgt: "In Search of the Fourth Chord" (Auf der Suche nach dem vierten Akkord) lautet der Titel eines ihrer unzähligen Alben und das ist nach wie vor das Motto von Status Quo. Gefunden haben sie den vierten Akkord anscheinend auch nach 46 Jahren noch nicht. Aber das macht nichts. Die dienstälteste Rock'n'Roll-Band nach den Rolling Stones und den Who macht nach wie vor das, was sie am Besten kann: geradlinigen Rock im Boogie-Rhythmus. Auch das Erscheinungsbild der Band hat sich kaum verändert. Jeans, Turnschuhe und zwei Gitarristen, die ihren Telecasters die Essenz aus Boogie und Rock'n'Roll entlockten.
Anpassung an den Mainstream: Fehlanzeige. Eine Ballade zur Beruhigung: gibt es nicht. Eher im Stil einer hungrigen Punkband ließen Rossi (62), Parfitt (63) und Co. die Rhein-Sieg-Halle vom ersten Riff-Gewitter an erzittern. Die rund 800 Konzertbesucher feierten die Briten frenetisch. Vereinzelt waren auch Männer mit langen Haaren zu sehen, die in Jeansjacken aus den 70er Jahren, übersät mit Bandaufnähern, ihre Helden bejubelten.
Der 55-jährige Schotte Kevin Patrigde hatte von Glasgow aus eine Odyssee auf sich genommen, um Status Quo zu erleben. Es ging Schlag auf Schlag. "Whatever You Want", "What You're Proposing", "In the Army now" und der John Fogerty-Song "Rockin' All Over the World", den Status Quo zu einer Hymne für den Rock'n'Roll gemacht haben - alles da.
Natürlich erwartet man von einer Band wie Status Quo keine Überraschungen mehr. Aber Francis Rossi, Sohn eines italienischen Eisverkäufers und einer irischen Mutter, war nie angetreten, um den Rock zu revolutionieren. Der Mann, seit 2009 Träger des Ordens "Order of the British Empire", hat sich zusammen mit Rick Parfitt immer auf die Essenz des Rock'n'Roll konzentriert. Da machten die Stücke des neuen Albums "Quid Pro Quo" keine Ausnahme. "Status Quo" bedeutet "bestehender Zustand". Daran hat sich bei der Band in all den Jahrzehnten tatsächlich nichts verändert.
Das stellten die Briten in Siegburg eindrucksvoll unter Beweis. Erst nach zwei Zugaben durften sie die Bühne verlassen, gefeiert von ihrer Fan-Gemeinde.
Ich hab ja nicht von Qualität sondern von Quantität gesprochen. Und da sind 800 nunmal verdammt wenig. Vor allem wenn man letztes Jahr noch z.B. die Porsche-Arena gefüllt hat.
Edit: Damit wären wir wieder bei der beschissenen Tourplanung dieses Jahr...
[ Editiert von Quo4Ever am 06.11.11 2:01 ]
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S-T-A-T-U-S Q-U-O!!!
Die wachesten Augen westlich und östlich des Rio Grande ...!